Vorsicht bei der Nutzung von Gartenbrunnen

Informationen über Gebiete mit belastetem Grundwasser ausgehend vom Tanklager Farge

Die Sommerferien beginnen und es wird Zeit im Garten verbracht. Pflanzen werden gewässert und Schwimm- sowie Planschbecken für eine willkommene Erfrischung gefüllt.

Doch bei der Nutzung von Grundwasser ist Vorsicht geboten. Es gibt nach wie vor amtlich ausgewiesene Gebiete, in denen die Nutzung des eigenen Grundwassers eine Gesundheitsgefährdung darstellen kann.

Aufgrund von Altlasten im Boden der Verladebahnhöfe des Tanklagers Farge ist das Grundwasser in bestimmten Bereichen mit giftigen Stoffen belastet. Um Gesundheitsgefährdungen sowie Belastungen von Boden und Luft zu vermeiden, sollte auf die Verwendung des Grundwassers aus den eigenen Gartenbrunnen in diesen Gebieten verzichtet werden.

Unser Verein kämpft seit 2013 um eine Entgiftung des Grundwassers. Ein wichtiger Schritt in Richtung Sanierung wurde erreicht, als Verantwortliche der Bundesimmobilienanstalt und des Umweltamtes Bremen, mit Unterstützung unseres Vereins, die Voraussetzung für die Reinigung des Grundwassers geschaffen haben. In einem ausgeschrieben Planungswettbewerb wurde die Auskofferung des verunreinigten Bereichs bis zur Grundwassergrenze in etwa 13 Metern Tiefe beschlossen. Allerdings verzögert sich die Umsetzung dieses Vorhabens bis heute. Derzeit wird der Ausführungsbeginn Mitte 2025 geplant.

Unser Verein drängt seither die Behörden, parallel über geeignete Sanierungsmethode für das kontaminierte Grundwasser nachzudenken und notwendige Untersuchungen diesbezüglich in Auftrag zu geben.

Auf der Webseite des Bremer Umweltamtes gibt es eine Adresse, die über diesen Link >Grundwasserverunreinigungen durch Altlasten – Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (bremen.de) < erreichbar ist. Dort wird eine Übersichtskarte mit allen Gebieten veröffentlicht, in denen von der Nutzung von Grundwasser abgeraten wird. 

Des Weiteren wurden allen Hauseigentümer:innen dieser Gebiete mittels Hauswurfsendungen informiert.

Das Grundwasser ist unter anderem mit BTEX, PAK und MTBE belastet. 

BTEX steht für die leichtflüchtigen aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol. Diese Stoffe können Leberschäden und chronische Nervenschäden verursachen. Insbesondere Benzol wird als Risikofaktor für Leukämie betrachtet.

PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sind Stoffe, die sich in der Umwelt nur schwer oder gar nicht abbauen und sich in Organismen anreichern. Viele PAK wirken krebserregend.

MTBE (Methyl-tertiär-butylether) zeigte in Tierversuchen eine erhöhte Tumorbildungen, was auf kanzerogenes Risiko hinweist.

Kurzfristige Auswirkungen der Belastungen können Reizerscheinungen der Augen, Schleimhäute und Haut sein sowie Schwindel und Kopfschmerzen. Langfristige Folgen, wie Schädigungen der inneren Organe und Tumorbildungen, sind nicht auszuschließen. 

Um Unsicherheiten zu vermeiden, weisen wir darauf hin, dass das Trinkwasser aus dem Wasserhahn nicht betroffen ist und bedenkenlos genutzt werden kann. 

Achten Sie auf Ihre Gesundheit und schützen Sie Ihre Kinder sowie Enkelkinder vor dem Kontakt mit kontaminiertem Grundwasser in den ausgewiesenen Gebieten!

Ihr Verein

„Bürgerinitiative Tanklager Farge“ zum Schutz der Umwelt und Reinhaltung des 
Grundwassers in Bremen-Nord und Umgebung e. V.

Bremen, 24.06.2023