Bürgerinitiative informierte über den aktuellen Stand
Am 4. Juni 2025 lud der Verein „Bürgerinitiative Tanklager Farge“ zum Schutz der Umwelt und Reinhaltung des Grundwassers in Bremen-Nord und Umgebung Mitglieder aus Farger Vereinen sowie Vertreter und Beiräte der Ortsämter Bremen-Nord zu einem Informationsabend ein. Thema war die weiterhin bestehende besorgniserregende Grundwasserbelastung im Umfeld des ehemaligen Tanklagers Farge.
Das zwischen 1935 und 1941 errichtete Tanklager – einst das größte unterirdische Treibstofflager der Welt mit einem Fassungsvermögen von 312.000 m³ – wurde bis zum 31. Mai 2013 von der Bundeswehr gemeinsam mit der Firma TanQuid betrieben. Seither befinden sich die Anlagen auf dem rund 316 Hektar großen Gelände, das im Flächennutzungsplan als „Sonderfläche Bund“ ausgewiesen ist, im Rückbau.
Besonders stark belastet ist das Grundwasser im Bereich der ehemaligen Verladebahnhöfe – die Schadstofffahnen erstrecken sich teilweise unter die angrenzenden Wohngebiete bis zur Weser und enthalten extrem gesundheitsgefährdende Stoffe wie BTEX, MTBE und PAK. Auf dem Gelände der Bahnhöfe wurden in den kontaminierten Zonen zudem schwimmende Öl-Phasen auf dem Grundwasser festgestellt. Besorgniserregend ist der jüngste Nachweis weiterer Öl-Phasen südlich des Verladebahnhofs II – und damit außerhalb des eigentlichen Tanklagergeländes.
Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte der Vereinsvorstand eine ausführlich vorbereitete Übersicht zum Rückbauprozess sowie zum aktuellen Stand der Boden- und Grundwasserverunreinigungen.
LINK zur Präsentation: Präsentation „Aktueller Stand der Altlastenbearbeitung im Tanklager Farge“
In einer offenen Gesprächsrunde wurden zahlreiche Fragen sachlich und bürgernah beantwortet. „Wir konnten viele Anregungen und neue Ideen der Gäste aufnehmen“, so Vereinsmitglied Volker Scholz.
Für Verwunderung sorgte jedoch die äußerst geringe politische Präsenz: Trotz der Brisanz des Themas – einer großflächigen Verseuchung des Grundwassers und der damit verbundenen akuten Bedrohung des Trinkwassers – blieb eine Beteiligung seitens der Ortsämter weitgehend aus. Lediglich drei Beiratsmitglieder aus gesamt Bremen-Nord nahmen an der Veranstaltung teil.
„Wir setzen weiterhin auf Transparenz und Dialog – unser monatliches Arbeitstreffen steht allen offen, die sich über die aktuelle Situation informieren oder engagieren möchten“, erklärt der 2. Vorsitzende Olaf Rehnisch. Die zentrale Forderung der Bürgerinitiative bleibt klar: Der Verursacher muss Verantwortung übernehmen und eine umfassende Sanierung der Schadstofffahnen einleiten, um das Grundwasser langfristig zu schützen – für uns und nachfolgende Generationen.
Ihr Verein „Bürgerinitiative Tanklager Farge“ zum Schutz der Umwelt und Reinhaltung des Grundwassers in Bremen-Nord und Umgebung